Von der Autorin des internationalen Bestsellers "Die Telefonzelle am Ende der Welt"
Laura Imai Messina hat eine besondere Fähigkeit, den verborgenen Zauber der Welt einzufangen und uns davon zu erzählen. Jede ihrer Geschichten ist auch eine Reise, die in unser Innerstes führt.
Es gibt eine kleine Insel in der Seto-Binnensee, die wie eine Schiffsschraube geformt ist und nicht mehr als hundertfünfzig Einwohner hat. Die Insel ist wunderschön, voller Licht, aber sie ist mittlerweile fast menschenleer: Die Schulen schließen und die verbliebenen Bewohner werden alt. Eine junge Frau setzt an einem kalten Frühlingsmorgen nach Awashima über. Im Gepäck hat Risa eine geheimnisvolle Tasche voller Umschläge. Denn das kleine "schwimmende" Postamt auf der Insel sammelt Briefe aus allen Teilen Japans und der ganzen Welt. Es sind besondere Nachrichten, Briefe, die aufgegeben, aber keinem Empfänger zugestellt werden können. Risa ist aus einem ganz bestimmtem Grund hier. Ihr Vater ist Postbote, und er hat sein ganzes Leben lang dafür gesorgt, dass kein einziger Brief verloren geht. Wenn sie von ihrem Vater also Hingabe und Zuverlässigkeit gelernt hat, so ist das Erbe ihrer Mutter viel komplizierter. Sie kannte magische Worte, mit denen Waldwesen herbeigezaubert werden konnten, und ihr verträumter Blick leuchtete manchmal plötzlich auf, was anderen verborgen blieb. Ihre Mutter lehrte Risa Poesie und Neugier auf das Unbekannte, denn aus der Begegnung mit dem Unbekannten kann das Außergewöhnliche geboren werden, so sagte sie. Insgeheim hofft Risa auf Awashima persönliche persönliche Aufzeichnungen ihrer Mutter zu finden, denn diese verließ sie viel zu früh und Risas Erinnerungen drohen langsam zu verblassen ...