Eine Läuferin steht in den Startlöchern bereit. Doch um ins Ziel zu kommen, muss sie zunächst die Hälfte der Strecke schaffen, und dafu?r wiederum die Hälfte der Hälfte ? Wenn sie fu?r jede Hälfte eine bestimmte Zeit benötigt und sich die Strecke unendlich oft halbieren lässt, ist dann auch das Rennen ein unendliches? Soll sie u?berhaupt loslaufen?
Heute ist klar, dass dem Paradoxon des Zenon von Elea ein Fehlschluss zugrundeliegt - und doch ist gerade fu?r dieses Heute einiges an Wahrheit darin aufgehoben. Die ständige Teilung der Gesellschaft in immer kleinere Identitäten und Bubbles, das technologische Sprinten ohne echten Fortschritt, ohne Vorwärtskommen. Leben wir vielleicht im Zenonzän?
Mit einem aufmerksamen Interesse fu?r die großen Fragen, die u?ber unserer Gegenwart schweben, und einem emphatischen Blick fu?r kleine und randständige Tendenzen schreibt Isabel Fargo Cole u?ber Sprache und Wortmaschinen der Ku?nstlichen Intelligenz, u?ber Postwachstum und Schöpfungsgeschichte, u?ber den Stillstand der Lockdowns, Überwachung, linken (und rechten) Technikoptimismus und die Arbeit des Übersetzens. Sie weist auf manch erschreckende Bruchkante im stabil geglaubten Fundament unseres Weltbilds hin, findet aber auch verblu?ffend schöne, funkelnde Einschlu?sse im Gestein des Zenonzäns.
Eine Läuferin steht in den Startlöchern bereit. Doch um ins Ziel zu kommen, muss sie zunächst die Hälfte der Strecke schaffen, und dafür wiederum die Hälfte der Hälfte ... Wenn sie für jede Hälfte eine bestimmte Zeit benötigt und sich die Strecke unendlich oft halbieren lässt, ist dann auch das Rennen ein unendliches? Soll sie überhaupt loslaufen?
Heute ist klar, dass dem Paradoxon des Zenon von Elea ein Fehlschluss zugrundeliegt - und doch ist gerade für dieses Heute einiges an Wahrheit darin aufgehoben. Die ständige Teilung der Gesellschaft in immer kleinere Identitäten und Bubbles, das technologische Sprinten ohne echten Fortschritt, ohne Vorwärtskommen. Leben wir vielleicht im Zenonzän?
Mit einem aufmerksamen Interesse für die großen Fragen, die über unserer Gegenwart schweben, und einem emphatischen Blick für kleine und randständige Tendenzen schreibt Isabel Fargo Cole über Sprache und Wortmaschinen der Künstlichen Intelligenz, über Postwachstum und Schöpfungsgeschichte, über den Stillstand der Lockdowns, Überwachung, linken (und rechten) Technikoptimismus und die Arbeit des Übersetzens. Sie weist auf manch erschreckende Bruchkante im stabil geglaubten Fundament unseres Weltbilds hin, findet aber auch verblüffend schöne, funkelnde Einschlüsse im Gestein des Zenonzäns.
»Leise im Ton und bestimmt in der Sache erschließen die Essays von Isabel Fargo Cole das Gelände einer Gegenwart, in welcher der beschleunigte Takt von Krisen und Katastrophen mit dem Horizont einer aufgezehrten Zukunft verschmilzt und sich im Eindruck eines 'stehenden Sturmlaufs' (Franz Kafka) verdichtet. Diese scharfsinnigen Exkursionen in ein Deutschland der letzten dreißig Jahre durchqueren eine thematische Vielfalt, die von vergessenen Utopien über die Zumutungen des digitalen Kapitalismus bis hin zu überraschenden literarischen Begegnungen reicht. Dabei erweisen sich die Texte dieses Bands als Essays oder Versuche im besten Sinn: Sie halten die Spannung zwischen Genauigkeit und Leidenschaft, Theorie und Erfahrung, Analyse und Intuition und formieren mit der Erinnerung an uneingelöste Möglichkeiten der Geschichte einen Widerstand gegen die Versteinerung politischer Einbildungskraft.« Joseph Vogl
»Vielleicht beschreibt man diese Schriftstellerin am besten als eine Art Ethnologin, die sich in denkbar größter Intensität dem eigentlich Fremden annähert. Mit einer unbändigen Neugier will sie erkunden, die Fakten, die Sprache, die Geschichte, die Seelen und die Schicksale mit ihrem tauchenden Blick erkennen.« Alexander Cammann, Laudatio zum Literaturpreis der A und A Kulturstiftung