Die aktuellen sozial-politischen Diskussionen sowie die demografische Entwicklung in Deutschland haben dazu geführt, dass das Thema Gesundheit in der Arbeitswelt in den letzten Jahren einen enormen Bedeutungszuwachs erfahren hat. Die in der Fachliteratur dokumentierten Ansätze zur Erhaltung und Förderung der Gesundheit der Mitarbeiter machen dabei deutlich, dass teilweise sehr unterschiedliche Zielsetzungen verfolgt werden. Neben Bestrebungen zur Humanisierung der Arbeit sind insbesondere die Erfüllung rechtlicher Verpflichtungen oder aber die Einsicht, dass die Pflege der Humanressourcen zur nachhaltigen Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit einer Organisation beiträgt, hervorzuheben. Entsprechend dieser unterschiedlichen Zielsetzung wurden in der Vergangenheit differenzierte Strategien verfolgt, welche mehr oder weniger gut dazu geeignet waren, dieses Zielbündel in seiner ganzen Breite zu verfolgen. Traditionelle Ansätze des Arbeits- und Gesundheitsschutzes haben sich im Wesentlichen auf die schädigenden Bedingungen am Arbeitsplatz konzentriert. Ein betriebliches Gesundheitsmanagement ist ein spezielles Führungssystem, welches zum Ziel hat, die betriebliche Gesundheitssituation im Rahmen kontinuierlicher Verbesserungsprozesse nachhaltig zu fördern. Hierzu muss ein geeignetes Gesundheitsmanagementsystem aufgebaut, in das Tagesgeschäft integriert, gelenkt und weiterentwickelt werden. Der Begriff "integriert" bringt dabei zum Ausdruck, dass die Anstrengungen einer Organisation nicht darauf abzielen dürfen, lediglich ein "weiteres Managementsystem" zu schaffen. Vielmehr muss die Gesundheit als integraler Bestandteil eines betrieblichen Managementsystems verstanden und auf die organisationsspezifischen Bedingungen abgestimmt werden.